Genetische und epigenetische Faktoren als biologischer Link zwischen Nahrungsaufnahme und Kognition/Neurodegeneration

Welche genetischen und epigenetischen Faktoren spielen bei neurodegenerativen Krankheiten eine Rolle?

Die molekularen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Entstehung von Krankheiten sind nur ansatzweise bekannt. Bis heute gibt es nur wenige genetische Studien zum Einfluss der Ernährung auf kognitive Leistungen bzw. das Entstehen neurodegenerativer Krankheiten. Ziel ist es genetische und epigenetische Faktoren im Hinblick auf die Nahrungszufuhr und Kognition bzw. Neurodegeneration anhand verschiedener Kohorten zu erforschen. Die Proben werden im Rahmen der Studien in TA 2 gewonnen und zur Verfügung gestellt.

Twin-to-twin-transfusion-syndrome (TTTS) Studie

In der TTTS Studie werden die kognitiven Leistungen, Verhaltenscharakteristika und die Bildgebungsmerkmale monozygoter Zwillinge mit Twin-to-twin-transfusion-syndrome TTTS untersucht. Es erfolgt eine phänotypische Charakterisierung sowie genomweite Genotypisierung und Methylierung der Probanden. Bei dem TTTS handelt es sich um eine schwerwiegende Durchblutungs- und Ernährungsstörung von eineiigen Zwillingen, die sich im Mutterleib einen Mutterkuchen (Plazenta) teilen. Durch Verbindungen der kindlichen Blutkreisläufe über die Plazenta kommt es zu einem Ungleichgewicht der Blutversorgung und damit der Ernährung zwischen den ungeborenen Kindern.

DONALD Studie / Rheinland Studie / AgeCoDe Studie

Im Rahmen der DONALD Studie und der Rheinland Studie erfolgt mit der jeweiligen Kohorte (Erwachsene bzw. über 60jährige Teilnehmer) eine genomweite Genotypisierung. Die Wissenschaftler erstellen jeweils eine DNA- und RNA-Biobank. Zudem werden genomweite Methylierungsdaten der Proben der AgeCoDe Studie, an der über-75jährige Personen mit Demenz teilnehmen, erhoben. Durch die Untersuchung der verschiedenen Kohorten wollen die Wissenschaftler mögliche genetische Unterschiede hinsichtlich Ernährung, Kognition und Bildgebung ermitteln.

Untersuchung genetischer und epigenetischer Effekte

Die Wissenschaftler untersuchen die genetischen Effekte anhand der Kohorten der DONALD Studie, Rheinland Studie und AgeCoDe Studie und die epigenetischen Effekte anhand der TTTS- und AgeCoDe-Kohorte. Hierfür werden sie die gewonnenen Genotypdaten auswerten und mittels bioinformatischer und biostatistischer Analysen interpretieren.