TA 3: Ernährungsinterventionsstudien: Einfluss von Ernährungsmustern und Polyphenolverfügbarkeit auf systemische Inflammation und Risiko für neurodegenerative Erkrankungen

Human-Interventionsstudien

Human-Interventionsstudien sind integraler Bestandteil des Diet-Body-Brain Ernährungsclusters, weil sie zur Aufdeckung physiologischer Mechanismen und zur Absicherung der Befunde aus prospektiven Kohortenstudien beitragen. Im Themengebiet 3 des Clusters werden verschiedene Interventionsstudien durchgeführt, um den Effekt von Mahlzeiten auf den postprandialen Stoffwechsel sowie die Bioverfügbarkeit von phenolischen Verbindungen aus Heidelbeeren zu erforschen. Die Untersuchungen erfolgen eng vernetzt mit TA1 und TA2.

Wirkung verschiedener Mahlzeiten auf den postprandialen Stoffwechsel

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lassen vermuten, dass die Stoffwechselprozesse unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme eine wichtige Bedeutung in der Entwicklung chronischer Erkrankungen haben. Der postprandiale Stoffwechsel ist charakterisiert durch Hyperlipämie, Hyperglykämie/Hyperinsulinämie und oxidativem Stress und Inflammation. Die Physiologie und Pathophysiologie der postprandialen Reaktionen wird beeinflusst von Nährstoff-unabhängigen (z.B. Stoffwechselerkrankungen) und Nährstoff-abhängigen (z.B. Energiegehalt der Mahlzeit) Faktoren. Ziel des Arbeitspaketes ist es, die Wirkung verschiedener Mahlzeiten auf den postprandialen Stoffwechsel zu untersuchen und dabei wichtige Determinanten der postprandialen Reaktion zu identifizieren.

Projektleitung: Priv.-Doz. Dr. Sarah Egert

Bioverfügbarkeit und Metabolismus phenolischer Inhaltsstoffe aus Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus)

Der regelmäßige Verzehr von Lebensmitteln, die reich an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen sind, wird mit einer reduzierten Prävalenz von degenerativen Erkrankungen assoziiert. Mögliche gesundheitsförderliche Effekte werden u.a. den polyphenolischen Verbindungen zugeschrieben. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind bislang weitgehend ungeklärt, zumal auch Bioverfügbarkeit und Metabolismus von Polyphenolen noch nicht hinreichend untersucht sind. Die Bioverfügbarkeit phenolischer Verbindungen wird von zahlreichen Faktoren, wie z.B. Lebensmittelmatrix, Dosierung, chemischer Struktur und Darmmikrobiota eines Individuums, maßgeblich beeinflusst. Die strukturelle Heterogenität der Polyphenole und die damit verbundenen divergierenden physikalischen und chemischen Eigenschaften stellen enorme Anforderungen an die Analytik dieser Verbindungen. Im Rahmen des Projekts Diet-Body-Brain wird in einem interdisziplinären Ansatz untersucht, welchen Einfluss die Lebensmittelmatrix auf die systemische Verfügbarkeit von Polyphenolen aus Heidelbeeren hat. Zu diesem Zweck werden Heidelbeeren und weitere daraus hergestellte Produkte in einer Interventionsstudie verabreicht und valide Methoden zur Aufarbeitung und Analyse der Stoffwechselprodukte in physiologischem Probenmaterial erarbeitet.

Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Schieber, Dr. Maike Passon