Wissenschaftskommunikation: Exzellente Forscher und exzellente Journalisten

20. Oktober 2016

„Wenn renommierte Wissenschaftler unerwartete, bahnbrechende Erkenntnisse an qualifizierte Fachjournalisten liefern, sorgen diese für eine fundierte Aufbereitung und eine massenmediale Verbreitung. So erreichen Forschungsergebnisse idealerweise die breite Öffentlichkeit“, erklärte Volker Stollorz, Redaktionsleiter und Geschäftsführer des Science Media Centers in Köln.

In der 11. Ausgabe der Seminar Series des Kompetenzclusters Diet-Body-Brain präsentierte der Biologe den rund 30 Teilnehmern an der Uni Bonn positive und negative Beispiele der Wissenschaftskommunikation.

„Gute Wissenschaftsjournalisten zeigen Verantwortung und verwenden vertrauenswürdige Quellen“, so Stollorz. „Besonders wichtig ist eine sorgfältige Auswahl von anerkannten Fachwissenschaftlern zum jeweiligen Thema. Journalisten sollten faktentreu recherchieren, in der Darstellung der Forschungsergebnisse nicht übertreiben und keine unbegründeten Hoffnungen wecken“, ergänzte der Wissenschaftsredakteur.

Ebenso wichtig ist die Rolle der Forschung: Eine frühzeitige und offene Darstellung des Forschungsprozesses, seiner Meilensteine und Grenzen trägt zur öffentlichen Diskussionen über komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse bei. Frei zugängliche wissenschaftliche Quellen ermöglichen zudem fundierte Recherchen von Ergebnissen mit praktischer Relevanz.

Volker Stollorz plädierte für eine ergebnisoffene Kooperation der Medien mit Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Sinnvoll seien Schulungen für Journalisten im Bereich Forschungsmethoden: „Das fördert die Qualität im Wissenschaftsjournalismus“. Sein Appell an die Forscher: „Stellen Sie Ihr Fachwissen zur Verfügung, dann haben vermeintliche Experten weniger Chancen, Halbwahrheiten zu verbreiten.“

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